Zu der vom Hersteller genannten Schaltung gibt es oft Alternativen. Gesucht wird die räumlichere Abbildung mit mehr Klarheit und Lebendigkeit. Da auf das Lautsprecherkabel wohl kaum verzichtet werden kann, kommt es auf den bewußten Umgang, seine Beschaltung an. Einzig Aktiv-Lautsprecher haben keine Zuleitung in diesem Sinne, die Audiokabel, die das erheblich schwächere Signal übertragen, haben ihre eigene Problematik, die nachfolgenden Verstärker zeigen brutal durch ihre Verstärkung alle Fehler der Verkabelung auf. Bilanz: Mehr Probleme!
Wären da nicht die magnetischen Felder um den einzelnen Draht,
es gäbe keine nennenswerte Anziehung oder Abstoßung zwischen
den Leitern. Das ist der Hauptgrund dafür, daß Kabel verseilt
oder verschweißt oder verflochten sind: Nur so bekommt man die magnetischen
Kräfte in den Griff. Wirken magnetische Kräfte, schwingt das
Kabel daraufhin, geht Energie verloren, das Kabel arbeitet nicht mehr verlustarm.
Die Energie geht in Bewegung über, wird in Bewegung der Masse gespeichert
und verzögert in das Signal implementiert.
Gibt es nun irgendeinen Grund, Hin- und Rückleiter in unterschiedlichem
Wicklungssinn anzulegen ? In Grundlagenbüchern findet sich das Prinzip
der Bänderleitung: um einen imaginären Kern gewendelte Leiter,
gleichsinnig für hin und zurück. Die so eingeschlossenen Magnetfelder
werden durch diese bi-filare Wicklung weitestgehend kompensiert, es entsteht
eine Leitung geringster Induktivität (das ist der Fall, wenn im Hochtonbereich
der Widerstand am wenigsten zunimmt). Da ein-sinnig gewendelte Leitungen
keinen echten Zusammenhalt haben, kann man mit gegensinnig eingeflochtenen
Leitern den Zustand stabilisieren. Da sie vorhanden sind, kann man sie
auch für die Leitung einsetzen, das gibt mehr Querschnitt im Datenblatt.
Ob in der Architektur oder in der Küche, eine gewisse Verschwendung
macht das Ergebnis reizvoll.
Folgende Beispiele beziehen sich auf KIMBER Kable, Restek, Isophon und
alle ähnlich aufgebauten Kabel, bei denen gegensinnig verdrillte Leiter
miteinander verflochten sind.
Hier ein bei uns bewährtes Beispiel für eine alternative Schaltung:
Das Bild zeigt schematisch die links gedrehten Leiter (schwarz) und die
rechts gedrehten (rot). Nicht verwirren lassen: Bei Kimber sind die rechts
gedrehten Kabel schwarz ausgeführt, in der Grafik aber rot dargestellt!
Im
Bild links mit +/- erfolgt in jeweils benachbarten Vierergruppen der Anschluß
an den Verstärker. Sowohl rot als auch schwarz werden in benachbarte
Gruppen aufgeteilt. Es sind nun 4 rote Leiter für + und vier rote
Leiter für -, genauso 4 schwarze Leiter für + und vier schwarze
Leiter für -. Der Lautsprecher wird an die roten + und die roten -
angeschlossen. Die schwarzen sind am Verstärker angeklemmt aber lautsprecherseits
isoliert (X=nicht angeschlossen). Schwarz dient zur mechanischen Stabilisierung
und auch zur elektrischen Abschirmung. Anders als im Bild dargestellt,
können die schwarzen auch alle an Verstärker- angeschlossen werden,
es lohnt sich zu experimentieren. Die Linkswendelung eignet sich erfahrungsgemäß
für gleichnamig durchflossene Leiter, wie bei der Ableitung von Störfeldern,
ist also geeignet für Schirmung. Die Rechtswendelung dagegen verbessert
den Stromdurchfluß für Hin- und Rückleiter, ist also ideal
für den Lautsprecher!
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Im neuen Bild links erfolgt der Anschluß an den Verstärker in neuen Vierergruppen. Diesmal ist jeder zweite Leiter plus, der andere Minus, rot wie schwarz. Es sind wie vor 4 rote Leiter für + und vier rote Leiter für -, genauso 4 schwarze Leiter für + und vier schwarze Leiter für -. Der Lautsprecher wird an die roten + und die roten - angeschlossen. Die schwarzen sind ebenso am Verstärker angeklemmt aber lautsprecherseits isoliert (X=nicht angeschlossen). Vorteil gegenüber der vorherigen Schaltung: das eingeschlossene Magnetfeldf ist noch geringer, der Arbeitsaufwand bei Konfektionieren jedoch noch größer. Es lohnt sich! |
Wenn ein Kabel nach dem ersten obigen Schema angeschlossen ist, kann
man eventuell auch in einem Kabelstrang Bi-Wiring praktizieren, indem man
den Baßanteil über genannte schwarze +und - führt, also
die mit X gekennzeichneten Enden nutzt. Da der Wicklungssinn unterschiedlich
orientiert ist, beeinflussen sich die Magnetfelder nicht mehr so stark,
ein eindeutiger Vorteil, typisch für Bi-Wiring.
![]() | Baß und Hochton werden über getrennte Kabel geführt, zweifellos noch besser zum Hochtöner (X= nicht angeschlossen): rechtsgedrehte Kabel abwechselnd plus und minus |
![]() | zum Baßlautsprecher (X= nicht angeschlossen): rechtsgedrehte Kabel in Gruppen plus und minus |
Parallel betrieben, steuern zwei Endstufen Baß und Hochton an. Der Strom, den der Lautsprecher aufnimmt, wird von der Frequenzweiche bestimmt. Intermodulationsprodukte bleiben gering, ebenso Verzerrungen. Großer Vorteil: Der Hochtonbereich behält die volle Leistungsreserve.Das gibt ein großartiges räumliches Bild bei größtmöglicher Reinheit, völlig unabhängig vom Zusammenbruch der Baßendstufe, wenn gerade Extremleistung gefordert wird.
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